Berlin – Gasthaus St. Hubertus Berlin Köpenick, Dienstag | 16. 10. 2007 | 20 Uhr

Gasthaus  St. Hubertus / Berlin (Kabarett, Comedy & Speisen in Berlin / Köpenick )
Solo-Kabarett mit Fürchtet EUCH NICHT!  Tel.: 030 – 56 59 84 15   www.gasthaus-hubertus.com

Die Talkshow

von Matthias Jahn

FERNSEHSTUDIO INNEN / TAG

Beteiligte: ROLF; DETLEF; TALKMASTERIN,

PSYCHOLOGE DER TALKMASTER BETRITT DIE BÜHNE, ES ERKLINGT TOSENDER BEIFALL

Talkmasterin: Ja, ja, das ist ja wieder eine Stimmung hier! Danke, vielen Dank!

MIT EINER HANDBEWEGUNG BERUHIGT SIE DAS PUBLIKUM

Talkmasterin: Lassen sie uns anfangen, wir haben viel vor. Mein heutiges Thema lautet: „Mein Leben ist im Arsch! Vera, zieh mich wieder raus!“ Dazu hab ich wieder zahlreiche Gäste eingeladen. Begrüßen sie mit mir, Ralf!

ROLF KOMMT HEREIN UND BLEIBT STEHEN

Rolf: Hallali, äh, …Halli, hallo! Ich heiße Rolf!

ROLF ZÖGERT, WEISS NICHT AUF WELCHEN STUHL ER SICH HINSETZEN SOLL

Talkmasterin: Für manche ist sogar der Stuhlgang ein Problem… (ernst) Ich möchte nicht, dass sich hier irgend jemand über meine Gäste lustig macht! Ralf!

Rolf: Rolf!

Talkmasterin: Ich weiß. Es muss wirklich schwer für dich sein! Sag uns Ralf, wie lebt es sich so mit Aids?

Rolf: Oh Gott, nein! Ich hab Aids? Seit wann?

Talkmasterin: Hast du nicht? Stimmt, das war ja die andere Sendung…

Rolf: Ich bin doch hier, wegen Detlef, meinem verschollenen Bruder!

Talkmasterin: Ach ja, erzähl mal! Rolf: Also vor ungefähr zehn Jahren ging mein Bruder aus dem Haus um Zigaretten zu holen. Seitdem hab ich ihn nie wieder gesehen.

Talkmasterin: Und, war das alles? Was soll denn daran so ungewöhnlich sein?

Rolf: (schüchtern) Ich mein, er war einfach weg für immer…Dabei rauchte er noch nicht mal.

Talkmasterin: Aha, jetzt verstehe ich! Meine lieben Zuschauer, stellen sie sich vor. Ein junger, gesunder Nichtraucher geht einfach so aus dem Haus, um…man mag es kaum glauben…um Zigaretten zu holen. Gut, dann kam er nie wieder, aber wen interessiert das?

Rolf: Mich! Er hat damals öfter mal Zigaretten für mich geholt.

Talkmasterin: Und warum bist du heute hier? Rolf: (verzweifelt) Mein Bruder, ich vermisse ihn und ich dachte ihr hättet ihn vielleicht gefunden.

Talkmasterin: Danke Rolf, ich hab verstanden! Selbstverständlich, haben wir heute wieder einen Psychopaten…äh Psychologen eingeladen. Er wird versuchen, unserem …

Rolf: Rolf!

Talkmasterin: …Rolf zu helfen. Herr Prof. Doktor Schwätzer-Freudlos, worin liegen denn nun die wahren Gründe für Rolf seine Probleme?

Psychologe: Ja, schön guten Abend, erst mal. Ich denke, der Patient leidet unter den typischen Symptomen des so genannten posttraumatischen Stresssyndroms. Er glaubt, er vermißt seinen Bruder. In Wirklichkeit aber, ist es nur ein Hilfeschrei nach Liebe und Anerkennung. Er versucht damit seine grausamen Kindheitserinnerungen, Mißbrauch und Doktorspiele zu kompostieren…ich mein, zu kompensieren …

Rolf: Das ist doch Blödsinn! Mißbrauch, Doktorspiele… Der einzige Doktor, der mit mir rumgespielt hat, war mein Zahnarzt. Der war sauer, weil ich bei der AOK versichert war. Da hat er mir erst nach der Operation die Betäubungsspritzen gegeben…

Talkmasterin: Und die wirken bis heute und deshalb glaubst du, du hast einen Bruder… Gib es zu!

Rolf: Nein! Nein, ich hab einen Bruder! Hier ist sogar ein Bild von ihm!

ROLF ZEIGT EIN KLEINES ZERISSENES FOTO

Talkmasterin: Herr Professor Schwätzer-Freudlos, was sagt denn der Experte dazu?

Psychologe: Keine Ahnung, ich kenn keinen. Ach so, sie meinen mich? Ich denke, das wirkliche Problem von Rolf liegt darin, dass sein Bruder seit zehn Jahren verschwunden ist.

Talkmasterin: Interessant! Rolf, erzählen sie uns mehr von ihrem Bruder. Warten sie!

DIE TALKMASTERIN FÄSST SICH ANS OHR

Talkmasterin: Ich bekomme gerade ein Information. Wir haben eine Überraschung für dich! Halt dich fest! Hier ist er, liebe Zuschauer, der verschollene Bruder von Ralf!

Rolf: Rolf!

DETLEF ERSCHEINT IN DER TÜR, ER STEHT, ZÖGERT.

Detlef: Hallo, ich Detlef!

ROLF SPRINGT AUF, UMARMT DETLEF, DETLEF BLEIBT VERWUNDERT UND TEILNAHMSLOS STEHEN.

Rolf: Hey Detlef, ich bins, dein Bruder! Erkennst du mich nicht?

Talkmasterin: Rolf, das dauert, der Schock, die Wiedersehensfreude…

Rolf: Irgendwie hat Detlef damals ganz anders ausgesehen.

Talkmasterin: So ist das nun mal, Menschen verändern sich!

Rolf: Ja schon, aber früher hatte er mal ne Glatze und war zwei Meter groß.

Talkmasterin: Entscheidend ist, er heißt Detlef, nicht, Detlef?

Detlef: Doch, Detlef, ich Detlef!

Talkmasterin: Na also! Fragen wir unseren Physiologen Herr Prof. Schwätzer-Freudlos. Was sagen sie dazu?

Psychologe: Ja, schön guten Abend erst mal. Ich denke, der Patient leidet unter den typischen Symptomen des sogenannten posttraumatischen Stresssyndroms. Er glaubt, er vermißt seinen Bruder. In Wirklichkeit… Talkmasterin: Ja, ja, alles klar…Rolf, willst du deinem Bruder vielleicht etwas fragen?

Rolf: Ne, oder doch! Detlef, du hast jetzt vorne sogar Zähne. Sind die echt – aus Plaste? Und wie geht es deinem Ausschlag am Hintern?

DETLEF SPRINGT AUF UND WÜRGT ROLF

Detlef: Ich Ausschlag? Du kriegen gleich Ausschlag ins Gesicht! Ich, noch nie hatte Ausschlag!

DIE TALKMASTERIN SPRINGT DAZWISCHEN

Talkmasterin: Was ist denn los, Detlef?

Detlef: Detlef, Detlef, ich nix Detlef! Redakteur hat auf Strasse gesagt, du bekommen zweihundert Mark, wenn du gehen in Studio und seien Detlef …

Rolf: Sag ich doch, das ist gar nicht mein Bruder. Das ist Betrug!

Detlef: Ich nicht Betrug, ich Igor!

Talkmasterin: Was sagt unser Psychologe dazu. Hören sie mich? Schwätzer!

Psychologe: Ja, schön guten Abend! Ich denke, der Patient hat zwei Gesichter. Einmal ist er Igor, aber manchmal ist er auch Detlef. Das Ganze ist so etwas wie Hilfeschrei nach Liebe und Anerkennung. Er versucht damit seine grausamen Kindheitserinnerungen, Mißbrauch und Doktorspiele…

Talkmasterin: Alles klar…

Rolf: Und, wo ist nun mein richtiger Bruder?

Talkmasterin: Ihren Bruder konnten wir nicht erreichen. Er sitzt seit zehn Jahren im Knast, organisierter Zigarettendiebstahl.

SCHLUSS

Dieses Stück darf nicht ohne Genehmigung des Autor aufgeführt werden.

Alle lieben Manni

von Matthias Machwerk

Wie sagt man so schön: „Manni“ allein macht auch nicht glücklich. Deshalb mach ich jetzt auch in Aktien. Ich ging ich an die Börse, vor allem an die eigene. Was solls: „Manni“ muss arbeiten. Früher hat man „Manni“ noch ins Sofa genäht. Dort konnte es nichts tun. „Manni“ muss aber was tun, um sich zu vermehren! Schließlich braucht man es fürs Alter. Früher hatte man dafür noch Kinder. Heute ist „Manni“ unser liebstes Kind. Jede Ausschüttung ist wie eine kleine Geburt. Man muss sich entscheiden: Entweder Kinder oder „Manni“. Es kann nur eines geben! Denn Kinderarmut tut „Manni“ gut!
Von Kindern kann man sich nichts kaufen, von „Manni“ alles. Einige kaufen sich wieder Kinder. Das macht auch nicht glücklich, vor allem nicht die Kinder. Aber kaufen macht glücklich! Schnäppchen, Super-Sonder-Angebote, jetzt günstig! Der Rausch treibt uns an, bis wir festsitzen in der Schuldenfalle. Schuldner wird man genannt, wenn man mehr als eine Erklärung schuldet. Wenn aber nur noch der Glauben hilft, heißt man Gläubiger. Dran glauben muss aber meist der Schuldner. Dem anfänglichen Gerichtsvollzug folgen Flucht oder Strafvollzug.
Auch „Manni“ ist ständig auf der Flucht, vor allem vor der Steuer. Es braucht Freiheit, Steuerfreiheit. So kann „Manni“ sich auch vermehren und man hat was fürs Alter. Und im Alter könnte das Leben dann so schön sein, wenn man noch Kinder und Enkel hätte…

Kabarett Dresden: Neben HERKULESKEULE und Kabarett Breschke-Schuch gibt es jetzt den DRESDNER COMEDY & THEATER CLUB.

Der DRESDNER COMEDY & THEATER CLUB befindet sich auf den Brühlschen Terassen. Dort spielt regelmässig MATTHIAS MACHWERK.

Tel. 0351 – 46 44 877 | http://www.dresdner-comedy-club.de/front_content.php

„HOLZWEGE ZUM GLÜCK“
Alles übers Glücklichsein und was man dagegen tun kann. Menschen Macken MutationenNach dem Erfolg von „Frauen denken anders, Männer nicht“ präsentiert „Geheimtipp“ Matthias Machwerk sein neues Lachwerk „Holzwege zum Glück“. Darin beschäftigt er sich mit Fragen wie: Woher kommt Glück? Was kostet es? Und wie wird man es wieder los? Machwerk durchleutet Ehe, Sex und Alltag. Er fragt: Kann man bei der Löffelstellung auch den Löffel abgeben? Fühlt man sich nach der „Apotheken-Rundschau“ krank? Oder: Werden auch Bänker glücklich? Und wenn ja, ab wie viel? Nicht verpassen! Das Leben ist zu kurz für ein langes Gesicht!

Die Presse schrieb: „Machwerk ist er ein Star unter den Comedians, bloß die wenigsten wissen es.“

Veranstaltungen 2011 in Dresden: Kabarett Dresden Comedy Kultur Dresden Theater Kabarett Spielplan Dresden COMEDY CLUB Jan. Feb. März April Mai 2011 Kabarett Herkuleskeule, Kabarett Breschke Schuch

1. / 2. Okt. Stadt Prenzlau: Jugendgästehaus Uckerwelle – Kabarett Comedy Kino Konzerte Veranstaltungen Kultur in der Uckermark

1. / 2. Okt. – Jugendgästehaus „Uckerwelle“ – Prenzlau
Tel.: 03984 – 83 222 0

Matthias Machwerk präsentiert sein neues Lachwerk!

„HOLZWEGE ZUM GLÜCK“
Alles übers Glücklichsein und was man dagegen tun kann. Menschen Macken MutationenMATTHIAS MACHWERK, ist der Klitschko des Humors. Knallhart und Intelligent kämpft er gegen Männer in kurzen Hosen und Menschen mit geistiger Flatrate. Ob Geld, Neid, Sex, Politik oder Lebenssinn in Machwerks neuem Lachwerk bleibt kein Auge trocken. Glück gilt als heiliger Gral der Moderne. Alle suchen danach, aber wenn mans hat, wirds selten erkannt. Glück ist nun mal Kopfsache. Um es fühlen zu können, muss man was auf die Ohren kriegen. „Holzwege zum Glück“ ist ein Ohratorium tiefsinnigen Frohsinns. Erleben sie Kabarett plus Comedy, abwechslungsreich, überraschend und antidepressiv.
Nicht verpassen! Das Leben ist zu kurz für ein langes Gesicht!

Die Presse schrieb: „Machwerk ist er ein Star unter den Comedians, bloß die wenigsten wissen es.“

17. / 18. September | Warnemünde Komödie Kabarett Comedy Theater Spielplan Rostock Konzerte Veranstaltungen Show Kultur

17. / 18. Sept. – KLEINE KOMÖDIE – Warnemünde
Tel.: (0381) 381 47 00
www.volkstheater-rostock.de

Fr. 17. Sept.

„Best of Comedy“ Best of Comedy Frauen denken anders – Männer nicht!Matthias Machwerk ist der Gerd Müller des Geschlechterkampfes. Als humoriger Stoßstürmer geht er dorthin, wo es wehtut…zu den Frauen. Sie sind des Mannes liebste Jagdtrophäe. Deshalb folgt er ihnen in überteuerte Bars, begleitet sie durch endlose Kaufhäuser, macht sich zum Otto oder zu einem Anderen. Verpassen Sie nicht ein Gag-Feuerwerk über Männer, Frauen und andere Katastrophen.

Sa. 18. Sept.

„HOLZWEGE ZUM GLÜCK“
Alles übers Glücklichsein und was man dagegen tun kann. Menschen Macken MutationenMATTHIAS MACHWERK, ist der Klitschko des Humors. Knallhart und Intelligent kämpft er gegen Männer in kurzen Hosen und Menschen mit geistiger Flatrate. Ob Geld, Neid, Sex, Politik oder Lebenssinn in diesem humorigen Trommelfeuer bleibt kein Auge trocken.
Erleben sie begeisterndes Kabarett plus Comedy, abwechslungsreich, überraschend und antidepressiv. Nicht verpassen! Das Leben ist zu kurz für ein langes Gesicht!

Die Presse: „Machwerk ist ein Star unter den Comedians, bloß die wenigsten wissen es.“

MATTHIAS MACHWERK mit „Menschen! Macken! Mutationen!“

Matthias Machwerk – MyVideo

Machwerk schrieb bereits für Manfred Breschke, Die Kneifzange, Die Stachelschweine, Die Kaktusblüte, Marga Bach sowie für Salto Kommunale.

Veranstaltungen Juli Halle: Kabarett Comedy Kultur Theater Spielplan Termine Halle/ Saale

23. / 24. Juli – Open air (mit Schlechtwetter-Variante) im Weinhaus “Villa del vino” Tel.: 0345 – 80 70 760 | http://villa-del-vino.de

Halle – Premiere: MACHWERK präsentiert sein neues Lachwerk!

„HOLZWEGE ZUM GLÜCK“
Alles übers Glücklichsein und was man dagegen tun kann. Menschen Macken Mutationen
MATTHIAS MACHWERK, ist der Klitschko des Humors. Knallhart und Intelligent kämpft er gegen Männer in kurzen Hosen und Menschen mit geistiger Flatrate.
Ob Geld, Neid, Sex, Politik oder Lebenssinn in diesem humorigen Trommelfeuer bleibt kein Auge trocken. Machwerk trifft auf echte Glücksfälle. Beim Fallschirm-
springen, Skifahren oder Heiraten geht es zwar abwärts, aber man hat Spass dabei. Das Glück des Einen ist auch nicht immer das Glück des Anderen. Wie beim „lucky punsch“, danach ist auch nur einer glücklich. Glück ist nun mal Kopfsache. Um es fühlen zu können, muss man was auf die Ohren kriegen.
Holzwege zum Glück ist ein Ohratorium und ein Dumm-Dumm-Geschoss tiefsinnigen Frohsinns. Erleben sie begeisterndes Kabarett plus Comedy, abwechslungsreich, überraschend und antidepressiv.
Nicht verpassen! Das Leben ist zu kurz für ein langes Gesicht!

Videos hier >>>


Kabarettist & Comedian MATTHIAS MACHWERK – MyVideo

ANFRAGEN: Tel.: 0172/ 954 999 2 | Mail: Jahn-Media@t-online.de


TIPP: Falls das Video im HD-Format nicht läuft, klicken sie auf HD.

Neustrelitz – “Die Mundschlachter” – 3. Februar 2007

Samstag | 03.02.2007 | 19.30 Uhr
“Die Mundschlachter” – Neustrelitz
Solo-Kabarett: FÜRCHTET EUCH NICHT!
0151 – 111 670 24
http://www.diemundschlachter.de/

Das ist Geralds Beispiel

Das WM- Fußballspiel von 1974 DDR-BRD 1:0

 

(Auszug aus den wieder entdeckten Originalkommentaren)
gefunden von Matthias Machwerk

Szene: Ein Ost- und ein West-Reporter kommentieren das Spiel.

West: Abend allerseits! Ich begrüße alle westdeutschen Zuschauer an ihren Supercolor-Hifi Geräten sowie alle schwarz-weiß Seher aus dem Osten.

Ost: Liebe Genossen, Mitglieder der DKP sowie restliche DDR-Bürger, hier im Westen ist alles grau und menschlich unterkühlt, auch das Wetter. Wenn sie also schlecht sehen, liegt es nicht an ihren fortschrittlichen RFT- Fernsehgeräten. Als ihr Agitator …äh Kommentator bin ich froh, mitzuerleben wie wir heute dem westdeutschen Imperalismus auf dem Schlachtfeld des Sports eine Abfuhr erteilen. Der Klassenfeind hat seine besten Fußball-Söldner aufgeboten, um vergebens den Vormarsch des Sozialismus im Trainingsanzug aufzuhalten.

West: Und da kommt sie, die freie deutsche Auswahl. Ich sehe Beckenbauer, Vogt und Gerd Müller. Der Bomber der Nation oder wie ich immer sage, die GSG 9 des Fußballs. Jetzt spielen sie unsere Nationalhymne. Selbst der DDR-Reporter nebenan horcht und kuckt.

Ost: Mit Abscheu betrachte ich dieses revanchistische Schauspiel. Unter den selben Klängen wie schon vor 30 Jahren werden wieder junge Deutsche in einen sinnlosen Kampf getrieben. Deshalb werden wir den Ton abdrehen und stattdessen die sowjetische Nationalhymne einspielen. (begeistert) Endlich sehe ich unsere volkseigenen, äh leibeigenen …äh, leibhaftigen Spieler. Croy im Tor, Jürgen Sparwasser im Volkssturm, beide unüberwindlich wie unser antifaschistische Schutzwall. Ein kleiner Scherz.

West: Liebe Fernsehzuschauer, sie hörten jetzt die Hymne der SBZ. Die sowjetische Besatzungszone muss überall sparen, deshalb sparen sie sich auch den Text. Ein Wappentier tragen sie auch nicht auf ihrem T- Shirt vom „VEB Plaste & Elaste“. Glauben sie mir, diesen Gegner kann man gar nicht genug unterschätzen.

Ost: Wie gerne möchte ich allen Spielern zurufen: „Proletarier beider Länder einigt euch.“ Wie lange müssen sich noch Menschen gegenseitig treten und austricksen. Im Kommunismus wird das bald anders! Da spielen wir nur noch Völkerball.

West: So, jetzt geht’s endlich los. In den ersten Minuten beobachten wir ein gegenseitiges Abtasten beider Mannschaften. Die Ostdeutschen sind bemüht Ball und Gegner zu kontrollieren. Abtasten und kontrollieren, die Ostdeutschen kennen das und beherrschen es perfekt. Ich denke, die Kommunisten werden vor allem über links angreifen.

Ost (begeistert): Ja, ja, unser sozialistisches Fußball-Kollektiv ist jetzt im Angriff. Aber da, was muß ich sehen? Unser Genosse wird von einem westdeutschen Aggressor gefault. Marx hatte recht mit dem faulenden Kapitalismus.

West: Ein Erfolg kann der Osten schon vorweisen. Wir haben die 30. Minute und noch kein DDR- Spieler ist zu uns übergelaufen. DER OST-REPORTER HÄLT DAS MIKRO ZU

Ost (leise): Was, überlaufen ? Braucht ihr noch einen Agitator ? DER WEST-REPORTER HÄLT DAS MIKRO ZU West: Ich brauch keinen Ventilator. Ihr immer mit euren Tauschgeschäften.

West: Was ist da los? Der Magdeburger Jürgen Sparwasser macht einen Fluchtversuch, er rennt und schießt…

Ost: Tooor, Toor! Jürgen Sparwasser, du Held der sozialistischen Fußball-Arbeit. Die ruhmreiche DDR liegt vorn. Überholen ohne einzuholen! Du hattest Recht, Genosse Ulbricht.

West: Nur noch 10 Minuten! Jetzt wird der Osten mauern, wie 1961.

Ost: Ein Pfiff, der Kampf…das Spiel ist aus. Was für ein historischer Sieg wie damals bei der Oktoberrevolution! Wenn das der Führer…äh die Führung wüsste. Deutschland, Deutschland über alles! Feiern sie, stoßen sie an, falls sie etwas haben.

West: Oh nein, die Pfeife hat ab gepfiffen! Liebe Zuschauer, lassen sie sich das nicht gefallen! Schicken sie ihren Ostverwandten Postkarten aus Mallorca und lange Listen von Dingen die es im Westen gibt, sie aber leider nicht schicken können.

Stimme aus dem Hintergrund : Die westdeutsche Mannschaft wurde zwar trotzdem Weltmeister, aber der Sieg der DDR hatte für das Jahr 1974 noch weitreichende Folgen: In der DDR-Verfassung wurde der Führungsanspruch der SED fest geschrieben. Die USA nahmen diplomatische Beziehungen zur DDR auf und die Bundesrepublik mußte zinslose Überziehungskredite gewähren.

 

Die „Traumfrau“ – Satire Kabarett Comedy u. Poesie

Ein leidhaftiger Traum von Matthias Machwerk
Letzte Nacht hab ich meine Traumfrau gesehen. Ich träumte davon, wie ich mit einem Bauern Karten spielte. Der Typ verlor einfach alles: seinen Stall, sein Pferd und schließlich noch seine Schwester. Und ausgerechnet ich gewann sie! Mein Traum hätte so schön sein können, doch dann besuchte sie mich. Was für ein Alptraum! Sie trug einen Bart wie Chingis Chan und ihr Körper hatte was von einer Hüpfburg. Ja, sie war ein Mann von einer Frau. Ich war total geschockt, hatte ich doch geglaubt, die Saurier wären ausgestorben.
Ich hoffte, sie würde bald wieder gehen, aber erst mal musste ich der Realität ins Auge sehen. Wo hätte ich auch hinkucken sollen? Sie war in meinem Traum überall. Wenn sie in der Nähe war, verdeckte sie einfach alles: Die Stadt, die Landschaft, die Berge. Die Sonne sah ich kurz vor ihrer Ankunft das letzte Mal. Ich war traumatisiert und verzweifelt. Warum hatte ich nicht das Pferd vom Bauer gewonnen? Das fraß nur die Hälfte und sah auch besser aus.
Irgendwann kamen wir uns doch näher, weil sie mich öfter an sich heranzog. Ich besorgte ihr Essen, indem ich die umliegenden Felder für ihr Müsli aberntete. Sie sammelte Schutzgelder von der Nachbarschaft und spendete mir abends noch Wärme.
Einmal fuhr ihr Greifarm wollüstig nach meinen Körper. Gut, ich wollte auch mal Sex, aber nicht wenn sie dabei war. Ich dachte nicht im Traum daran, sie schon. Ihr riesiger Heizkörper wollte Befriedigung und das Schlimmste war: von mir! Ich hatte bald keine Ausreden mehr. Fußball kucken, ging nicht, sie hatte sich aus Versehen auf den Fernseher gesetzt. Und als ich wiederholt Zigaretten holte, erinnerte sie mich, dass ich überhaupt nicht rauchte.
Irgendwann hat sie mich dann doch angemacht…mit Handschellen. Danach begann sie mit der Befragung: „Ob ich bald komme?“ Ich hab gewunken und gerufen, damit sie sehen kann, dass ich schon da bin. Es war atemberaubend, ich bekam kaum Luft. Ich versuchte mich in der Besucherritze zu verstecken, doch sie zog mich immer wieder hervor und benutzte mich wie ein altes Handtuch. Was für ein Massaker! Danach lag ich stundenlang bewegungslos in der Ecke. Dieses Erdbeben hatte bei mir endgültig alle Schrauben gelockert.
Doch der Alptraum nahm kein Ende! Nachdem sie sich einen Kasten Bier reingegossen hatte, war sie ein echtes Vollweib. Dann tat sie Dinge mit mir, die ich selbst im Zoo noch nicht gesehen hatte. Und heiraten wollte sie mich auch noch! Ja, sie wollte solange bei mir bleiben, bis daß der Tod uns scheidet. Da ich mich in diesem Traum schon schrecklich leer und schlapp fühlte, war ich mir sicher: „Matthias, die paar Minuten schaffst du auch noch!“ Doch dann ging mir der Wecker auf den selbigen und ich erwachte.

Keine Aufführung ohne Genehmigung des Autors